Wenn die KCs bei einem Bierchen oder Käffchen einen Rückblick auf in der Vergangenheit Erlebtes machen, dann geht es dabei nicht nur um Auftritte und musikalische Höhepunkte. Vielmehr bilden die - teilweise ganz am Rande erlebten - Anekdoten das Salz in der Suppe. Wie es oft bei solchen Anekdoten der Fall ist, hat man das leider nicht im Foto festhalten können. Aber diese Stories leben in der Erinnerung weiter.

Hier eine kleine Auswahl:

Wie Katakichi Cologne zu einer Spitzengruppe wurde

Nachdem wir uns im November 1996 gegründet hatten, sind wir nach nur vier oder fünf Proben zu Karneval zum Geisterzug gezogen. Der ging damals durch Nippes. Start war am Gürtel. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass der Geisterzug wohl eine riesengroße Stehparty war. Es ging so gut wie keinen Schritt weiter. Kurzerhand sind wir zur U-Bahn, stiegen dort ein und fuhren Richtung Lohsestraße. In der U-Bahn war es gerammelt voll. Irgendwo spielte unser Anpfeifer, der Fabian, so für sich eine verträumte Entrada und alle Katakichis stiegen sofort darauf ein und spielten den Sambagroove. Die Bahn bremste sofort ab und fuhr nur noch im Schritt-Tempo weiter. Denn durch die Sambatrommelei tanzten alle Mitfahrenden wie verrückt zwischen und auf den Sesseln, so dass die Bahn in gefährliche Schaukelbewegung geriet.

An der Lohsestraße stiegen wir dann aus und mit uns fast die Hälfte der übrigen Fahrgäste. Wir spielten noch eine Session in der U-Bahn-Haltestelle, weil es da so schön hallte. Dann sind wir hoch zur Lohsestraße/Ecke Innere Kanalstraße. Und waren dort plötzlich direkt vor der ersten Geisterzuggruppe. Wir führten plötzlich den Geisterzug an, zogen dann weiter zum Sudermannplatz und wurde dort mit einer Riesenbegeisterung empfangen. Das gefiel uns.

Im darauffolgenden Jahr hatten wir uns dann einen Trick ausgedacht. Wir sind von der Stadt her in Richtung Ehrenfeld dem Geisterzug entgegengegangen. Der Plan war, dass wir, sobald wir auf die Spitze des Geisterzuges geraten würden, bräuchten wir uns nur umzudrehen. Und schon wären wir wieder an der Spitze gewesen. Ja Pustekuchen. Als erste Musikband kam uns Pimenta Malagueta entgegen, eine hochkarätige Sambaband. Wir stellten uns ehrfurchtsvoll an den Rand und ließen die erst mal vorbei und reihten uns weiter hinten ein.
In den Folgejahren aber klappte es dann fast immer.

Katakichi Cologne ging an der Spitze des Geisterzuges und war so gesehen seither eine Spitzenband.

Das blieb auch meistens so. Es sei denn, dass wir durch z.B. durch ein WDR-Interview oder ähnliches unterwegs aufgehalten wurden.
Unsere Willy Hendriksen, die leider von uns gegangen ist, was jahrelang Mitorganisatorin des Geisterzuges. Hier ein Video mit Katakichi Cologne beim Geisterzug mitsamt Äätzebar und Willy.



Nicht ohne Deine Eltern

Wir haben kurz nach unserer Gründung einen E-Mail-Account bei yahoo eingerichtet, den wir auch heute noch haben. Bei der Anmeldung konnte man sich nicht als Gruppe anmelden. Vielmehr stand nur "Herr" oder "Frau" zur Auswahl. Da unsere Gruppe ( wie übrigens viele Sambagruppen ! ) einen gewissen Frauenüberschuss hatte (und auch noch hat), haben wir uns also als Frau Katakichi angemeldet.
Etwas später wollten wir dann bei einem Partnerunternehmen von Yahoo auch eine Homepage einrichten. Und als wir uns dort -von Yahoo nach dort querverbunden - anmelden wollten, bekamen wir eine E-Mail, in der es sinngemäß hieß:

"Liebe Katakichi! Leider bist Du noch nicht volljährig. Deshalb darfst Du nur unter Mitwirkung Deiner Eltern eine Homepage einrichten. Oder Du wartest, bis Du volljährig bist!"
Mittlerweile sind wir nun volljährig. Aber solange wollten wir nicht warten und haben unsere Homepage nun woanders untergebracht.

Ihr hört jetzt sofort auf

Schauplatz Köln-Marathon!
Wir stehen vor dem alten Polizeipräsidium und spielen Samba Reggae. Alle auf der Straße sind begeistert, sowohl Zuschauer als auch vor allem die Marathon-Läufer, von denen einige sogar vor uns stehen bleiben und tanzen.

Eine Polizist kommt auf einem Motorrad angefahren. Ihm gefällt unser Trommeln überhaupt nicht. Er fährt vorne quer an der Bateria vorbei und landet hinten rechts, ausgerechnet bei - Bernd! Er herrscht Bernd mit den Worten "Ihr hört jetzt sofort auf!" an. Wer Bernd kennt, weiß, dass der Polizist sich den Falschen ausgesucht hat. Bernd ignoriert den lamentierenden Polizisten zunächst völlig, muss sich ja aufs Trommeln konzentrieren. Und als der keine Ruhe gibt ("Schluss jetzt!") gibt Bernd nur trocken zurück: "Wann m'r opphüre, bestemmp do vürre unsere Pitter. Un' sons keiner!" Und als der Polizist dann noch zorniger wird, fügt er noch hinzu: "Un' wenn Dir datt nit pass', dann kanns'te jo de Polizei holle!"
Nach Luft schnappend will der Polizist mit seinem Motorrad von dannen fahren. Fährt, noch nach hinten schauend und schimpfend los und - knallt gegen eine Laterne, die dafür sorgt, dass er unsanft absteigen muss.

Und da haben wir dann nicht mehr weitergespielt!  :-)))
Mensch, warum haben wir davon kein Foto?

Spellmannszoch Jröön-Jääl

Schauplatz Leverkusen-Küppersteg
In Coburg hatte uns jemand auf der Bühne gesehen und fand uns ganz toll. Daraus entwickelte sich ein Engagement für eine Karnevalssitzung, die für unseren Freund ein wenig überraschend verlief:
Wir stehen draußen vor dem Saal und warten darauf, dass wir angekündigt werden. Drinnen heisst es dann: "Und dann habe ich in Coburg die Sambagruppe Katakichi Cologne kennengelernt, die Euch jetzt mit brasilianischen Rhythmen von den Sitzen reißen wird! Empfangen Sie - Katakichi Cologne!"

Und hereinmarschiert - der Spellmannszoch Jröön-Jääl. Vorneweg der Manes mit der Quetsch, dahinter die gesamte Bajaasch mit decke Tromm un' Geschröppels.
Das ganze mit "Ajuja, ajuja, jetzt jeht et widder ajuja!"

Bild "spellmannszoch.JPG"
Katakichi Cologne als Spellmannszoch Jröön Jääl


Das Publikum findet es klasse. Alle stehen und singen mit. Nur unser Freund hat ein Riesenfragezeichen im Gesicht. Das wird noch größer, als Manes auf der Bühne verkündet, wir hätten uns alle so gefreut, mal auf einer kölschen Sitzung mitwirken zu dürfen. Und wir würden nun gemeinsam mit dem Publikum die nächste halbe Stunde kölsche Evergreens singen. Wir legen los mit "Un' wenn et Trömmelche jeht", während aus dem Fragezeichen im Gesicht unseres Freundes nachdenkliche Falten werden (Wen haste Dir da bloß engagiert?).

Und mitten im "Trömmelche" gibt es einen Doppelschlag der Surdos und wir sind mitten im schönsten Sambagroove. Die Leute im Publikum reißen kurz staunend Augen und Münder auf, dann tanzen sie mit.
Und auf dem Gesicht unseres Freundes sieht man  ein breites Grinsen!!

Du kommst hier nicht rauf!

Schauplatz Jugendheim St.J.Baptist in Refrath.
Wir spielen Samba Reggae.
Von der Seite geht Julia, eine unserer Tänzerinnen auf die Bühne und will tanzen. Da hat sie aber nicht mit dem Bühnen-Security gerechnet. Da Julia - als Tänzerin - anders angezogen ist als die übrige Band, gehört sie - in den Augen des Security-Manns - nicht zu uns. Also muss sie da oben wieder runter. Aber Julia wehrt sich. Das bekommt unsere erste Reihe mit und fängt mit dem Onkel an zu diskutieren. Der wird dadurch nur noch energischer. Unsere zweite Reihe muss ebenfalls eingreifen, während die dritte Reihe in aller Seelenruhe den Groove weiterspielt.

Nachdem sich dann doch noch alles in Wohlgefallen aufgelöst hat, ist es noch ein sehr schöner Abend geworden.

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